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Stauden statt Schotter - Ansprechende Gärten für Mensch und Insekt dank der Expertise von Björn Poltermann

1993 gründete Siegmar Poltermann die Staudengärtnerei und spezialisierte sich zunächst auf alpine Pflanzen. Inzwischen führt sein Sohn Björn Poltermann den, am östlichen Stadtrand von Erfurt gelegenen Betrieb. Auf einem Areal von 1,6 ha gibt es um die 650.000 Stauden zu bestaunen. Momentan liegt noch eine dicke Schneeschicht auf den robusten Pflanzen, welche nur darauf warten, im Frühjahr die Insekten mit wertvollem Nektar und Pollen zu versorgen.

Schon allein wegen der großen Menge an Pflanzen sowie der Sortenvielfalt, ist das Gelände der Gärtnerei ein Paradies für Wildbienen. Damit sich nicht nur die Hautflügler zurechtfinden, sondern auch die naturschutzorientierten Kunden bietet Björn Poltermann ein „Stauden-Menü für Insekten“ des Bundes deutscher Staudengärtner (BdS) an. Hier bekommen seine Kunden in drei Rubriken einen Überblick, zu welcher Jahreszeit, welche Stauden für die Insekten am wertvollsten sind. So können sie eine Vorspeise für den Frühling, eine Hauptspeise für den Sommer und ein Dessert für den Herbst wählen.

Große Vielfalt in der Staudengärtnerei Siegmar Poltermann (© Poltermann)

Ab Februar summt es über der Blütenpracht in der Gärtnerei (© Poltermann)

Ein Thema welches dem versierten Naturschützer und Staudenexperten Björn Poltermann ganz besonders am Herzen liegt ist der Einsatz für insektenfreundliche Gartengestaltung. „Es ist ein Irrglaube, dass Schotterflächen weniger Arbeitsaufwand bedeuten“ sagt er im Interview. Einige Menschen glauben, dass Schotter und Kies als Bodenbedeckung unerwünschtes Pflanzenwachstum im Garten verhindert und dadurch pflegeleichter als ein Staudenbeet sei. Zwischen den Steinen, bleibt jedoch im Herbst das Laub hängen, es sammelt sich Dreck und es wachsen Moose und Unkräuter. Diese zwischen den Steinen zu entfernen ist sehr mühselig. Durch ein Vlies oder eine Betonschicht unter dem Schotter trocknet der Boden aus, verödet und wird unbrauchbar. Dafür speichert der Stein die Hitze im Sommer und trägt durch das Abstrahlen zur weiteren Aufheizung und Austrocknung der Städte und Gemeinden bei.

Vor allem die Insekten haben auf solchen Flächen das Nachsehen, sagt Herr Poltermann. Für Sie gibt es auf den Steinwüsten keine Nahrungs- oder Nistmöglichkeiten.

Eine ökologisch wertvolle Alternative sind Stauden. Die pflegeleichten Pflanzen sehen nicht nur gut aus und tragen zu einer Verbesserung des Klimas bei, sondern unterstützen vor allem auch die Fauna. Wie gut eine Bepflanzung mit Stauden den Wildbienen tut, kann man ab dem Frühjahr in der Staudengärtnerei Poltermann hautnah erleben. Hier summt es über dem breiten Sortiment und zeigt dem Kunden direkt an, welche Pflanzen am meisten angeflogen werden.

Eine Staude in diesem Betrieb, hat dabei eine besonders magische Anziehungskraft auf die Insekten. Björn Poltermann ernennt daher die Bergminze, botanisch Calamintha nepeta, zur Pflanze des Monats. Sie strömt einen frischen, minzhaltigen Geruch aus und sorgt so für eine schöne Abwechslung zu den sonst meist lieblichen Düften der Stauden. Die Pflanze blüht von Juni bis September mit kleinen weißen Blüten. Sie ist pflegeleicht, anspruchslos und gedeiht an trockenen Standorten. Sie kann einzeln oder in einer Bienenweide gepflanzt und auch ohne fachliche Vorraussetzungen problemlos kultiviert werden.

Lassen Sie sich von dieser unkomplizierten Staude verzaubern und erfreuen Sie sich an dem Einzug der Wildbiene in Ihren Garten!

Mehr Info´s zur Gärtnerei Poltermann finden Sie unter: https://stauden-poltermann.de

Bergminze - Calamintha nepeta 'Triumphator' (© Poltermann)